Critical Utopia – Utopisches Erzählen in „Freie Geister“

In welcher Welt wollen wir leben? Welchen Beitrag kann Literatur in der heutigen Zeit zur Debatte um eine sozial-ökologische Transformation leisten? Erzählende Werke von Autor*innen wie Ursula K. Le Guin knüpfen an die jahrhundertealte Tradition utopischer Romane an, und laden uns mit literarischen Mitteln ein, über Gesellschaft und Zukunft nachzudenken. Dabei steht seit einigen Jahrzehnten weniger das Entwerfen einer Blaupause für die „ideale“ Welt im Fokus als vielmehr das Schaffen von literarischen Denkexperimenten zu alternativen Gesellschaftsentwürfen. Anhand des Buches „Freie Geister“ („The Dispossessed“) wurde gezeigt, wie es der US-amerikanischen Schriftstellerin Le Guin gelingt, die wahrgenommene Alternativlosigkeit aktueller gesellschaftlicher Verhältnisse aufzubrechen und dabei die Gestaltbarkeit von Gesellschaftsformen sichtbar zu machen. 

Diesen Vortrag hielt Svenja am Mittwoch, den 15.1.20 von 9:30 bis 10:00 Uhr im Kursraum 5 der Dänischen Zentralbibliothek.

Bedingungsloses Grundeinkommen und Gewerkschaften

Das bedingungslose Grundeinkommen ist keine neue Idee. Wellenartig hat sie immer wieder Phasen der Hochkonjunktur in der öffentlichen Debatte erlebt, aber genauso auch Phasen der Nichtbeachtung. Aber wie haben sich eigentlich Gewerkschaften in der Vergangenheit diesem Konzept gegenüber positioniert und wie stehen sie heute dazu? Von uneingeschränkter Begeisterung konnte jedenfalls nie die Rede sein, und auch heute scheint ein Grundeinkommen, zumal bedingungslos, dem Selbstverständnis der Gewerkschaften als Hüterinnen des sog. Normalarbeitsverhältnisses (NAV) grundlegend zu widersprechen. Aber könnte sich im Zuge der sozial-ökologischen Transformation und der sich abzeichnenden Entwicklungen nicht doch etwas an dieser Haltung der Gewerkschaften ändern?

Diesen Vortrag sollte Frank am Mittwoch, den 16.1.20 von 14:15 bis 14:45 Uhr im blauen Saal der Dänischen Zentralbibliothek halten, wozu es jedoch nicht kam.

In einer eigenen Veranstaltung wird dies jedoch im Mai oder Juni nachgeholt. Die Veranstaltungsdaten werden an dieser Stelle bekanntgegeben, sobald sie feststehen.

Hartmut Rosa für Kinder: Beschleunigung und Resonanz als dystopische und utopische Momente in Michael Endes „Momo“

Wer Hartmut Rosas Konzepte der Beschleunigung und der Resonanz kennt, könnte meinen, Michael Ende hätte schon 1973 gewusst, was Rosa 2005 bzw. 2016 theoretisch darlegen würde, und es mit „Momo“ für Kinder, Eltern und Großeltern in literarischer Weise aufbereitet. Bei Rosa (2016) heißt es „Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung.“ Im Vortrag wurde erörtert, inwiefern Michael Ende nach genau dieser Essenz ein Kinderbuch geschrieben hat, in dem Beschleunigung in dystopischer Weise von den Menschen Besitz ergreift und in dem Resonanz das utopische Gegengewicht und die Rettung darstellt.

Diesen Vortrag hielt BV am Mittwoch, den 15.1.20 von 10:05 bis 10:35 Uhr im Kursraum 5 der Dänischen Zentralbibliothek.