Place – Art – Democracy
Zur kreativen Gestaltung des urbanen Raumes
als politische Handlung: das Beispiel der ALTEN MU in Kiel
Donnerstag, 19. Januar
11.30 bis 12.15 Uhr in der Bergmühle
Ein Vortrag von Tamina Spilker
Bachelor in Geographie
Dass Stadtentwicklung und Raumplanung trotz Beteiligungsstrukturen häufig an den Bedürfnissen der Menschen vorbei planen, wird mit Großprojekten wie Stuttgart 21, dem Berliner Flughafen oder der Planstadt Brasília besonders deutlich. Doch auch auf lokaler Ebene lassen der Ausverkauf der Stadt, eine neoliberale Baupolitik und Gentrifizierungsprozesse die Stadt als Raum für alle schrumpfen. Die Wünsche der Bewohner*innen und Nutzer*innen werden systematisch überhört und die Stadt immer mehr selbst zu einer inwertsetzbaren Ware. Doch immer mehr selbstinitiierte Projekte erobern sich den urbanen Raum zurück und schaffen mithilfe partizipativer künstlerischer und kultureller Mittel eigene Ordnungsstrukturen, die der traditionellen Planung entgegenstehen. Inwieweit solche Raumproduktionen zu einer Stärkung der lokalen Demokratie beitragen und welche Bedeutung sie für die Gesamtgesellschaft haben können, wird im Vortrag anhand des Beispiels des Kreativzentrums ALTE MU in der Kieler Innenstadt erörtert. Im Zentrum steht dabei die Frage nach dem Potenzial entsprechender Raumproduktionen für die Schaffung einer zukunftsfähigen, solidarischen und inklusiven Stadtentwicklung.