Wie das Wachstum in unsere Köpfe kam: Eine Analyse der Bedeutung mentaler Infrastrukturen auf dem Weg zur Postwachstumsgesellschaft
Donnerstag, 04.02.2021 / 11:00-11:50 Uhr
Kann es in unserer westlich-modernen, vom Kapitalismus geprägten Gesellschaft immer höher, schneller, weiter gehen? Dieses Streben nach Wachstum mag vielleicht auf die Olympischen Spiele zutreffen. Mit Blick auf die endlichen biologischen Ressourcen unseres Planeten und zunehmenden sozialen Ungerechtigkeiten stößt dieses Denken allerdings an seine Grenzen. Und trotzdem halten wir an einer Art des Wirtschaftens fest, die lediglich in der Theorie alle am Wohlstand beteiligen soll, in der Praxis aber nur wenigen ein gutes Leben beschert. Warum?
Was uns ausbremst, sind unsere mentalen Infrastrukturen. Dieser Begriff wurde von Harald Welzer, Sozialpsychologe und Professor für Transformationsdesign an der Uni Flensburg, geprägt. Er beschreibt, wie unsere Werte, Wünsche und Lebenskonzepte durch das herrschende Wirtschaftsmodell geprägt sind.
Der Vortrag soll zeigen, was sich hinter mentalen Infrastrukturen verbirgt und welche Folgen sich daraus für die Gestaltung einer Postwachstumsgesellschaft ableiten lassen.
Ein Vortrag von:
Niedriger, langsamer, kürzer – Können uns Ökobonus und Ökologisches Grundeinkommen aus dem Wachstumszwang befreien?
Dienstag, 02.02.2021 / 11:00-11:50 Uhr
Für das Weltklima war 2020 ein relativ gutes Jahr, sind an vielen Orten doch die Treibhausgase auch durch den Rückgang des Verkaufs von Waren und Dienstleistungen gesunken. Auf der anderen Seite sind dadurch viele Arbeitsplätze gefährdet worden. Daraus entsteht ein Dilemma und die scheinbare Frage, ob sich lieber für den Umweltschutz mit sinkendem Konsumniveau oder für den Erhalt von Arbeitsplätzen bei wachsender Wirtschaft entschieden werden soll.
In meinem Vortrag gehe ich der Frage nach, ob Konzepte wie das des Ökobonus und des Ökologischen Grundeinkommens helfen können, dieses Dilemma aufzulösen. Kern beider Konzepte ist es, nicht-nachhaltige Produkte und Praktiken zu besteuern und die dadurch entstehenden Einnahmen paritätisch an die Bevölkerung auszuzahlen.
Ein Vortrag von:
Grenzerfahrung Corona: Für eine konviviale Zukunft?
Mittwoch, 03.02.2021 / 13:30-15:00 Uhr
Die Corona-Krise hat das Zusammenleben abrupt verändert: Wir erfahren unbekannte Begrenzungen, spüren die Notwendigkeit von Gemeinschaft und verhandeln das Überleben. In unserem Werkstattgespräch gehen wir der Frage nach, was wir aus der Pandemie für eine konviviale Zukunft lernen können – eine Zukunft, die das Zusammenleben der Menschen auf neue Grundlagen stellt.
Mensch und Natur zusammengedacht – Gesellschaftliche Naturverhältnisse in Buen Vivir und Ubuntu
Donnerstag, 04.02.2021 / 10:00-10:50 Uhr
Abgeholzte Wälder, überfischte Meere und ausgebeutete Ölfelder — es gibt unzählige Beispiele, die zeigen, dass der Mensch längst kein Teil eines lebendigen Ganzen mit der Natur mehr ist. Vielmehr bedient er sich einer ihn umgebenden Um-Welt, die er fortlaufend reduziert und unterwirft.
In diesem Vortag wird Susanne mit Blick auf gesellschaftliche Naturverhältnisse zwei Konzepte aus dem Globalen Süden vorstellen, in denen es jedoch um eben dieses lebendige Ganze geht: Buen Vivir aus dem lateinamerikanischen Raum und Ubuntu aus (Süd-)Afrika. Wie sieht es aus, wenn Mensch und Natur zusammengedacht werden?